Kindergottesdienste

Besondere Zeiten:
Ein digitales KiGo-Angebot von Eurem KiGo-Team.

Hier findet Ihr in den kommenden Wochen eine Auswahl an Geschichten und Bastelideen. Jeweils zu den Themen, mit denen wir KiGo feiern würden.

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Auf diesem Youtube-Kanal findet Ihr jeden Sonntag einen kleinen KiGo. Es ist natürlich nicht als würden wir uns treffen und gemeinsam feiern, aber
schaut doch mal vorbei... 

Der Kinderbibel-Podcast

Was glaubst Du denn, was in der Bibel steht?

Über diesen Link kommt Ihr zum Kinderbibel-Podcast. Dort werden Geschichten aus der Bibel erzählt. Schaut doch mal vorbei!

04. April 2021 (Ostersonntag)

Frohe Ostern!

Heute möchten wir Euch auf die digitalen KiGo-Angebote der Evangelischen Kirche Deutschlands hinweisen. 

11.April 2021

Geht hin und sagt! (Mt 28,16-20)

Zurück nach Hause!

Die Jünger sind unterwegs. Sie haben Jerusalem wieder verlassen und gehen nach Galiläa zurück. Dort sind sie zu Hause. Sie sind gut gelaunt. Und sie haben ihren Familien viel zu erzählen. Denn, was sie vor ein paar Tagen in Jerusalem erlebt haben, dass Jesus gekreuzigt wurde und am dritten Tage auferstanden ist, das kann man kaum glauben. Aber sie haben es erlebt. Jesus war tot – doch er lebt.

 

Wieder bei der Arbeit

Nach Ein paar Tagen sehen sie den See Genezareth – ihren See. Bevor sich die Jünger trennen, rufen sie sich gegenseitig zu: „Nicht vergessen! Wir treffen uns in ein paar Tagen auf dem Berg. Nicht vergessen!“ Als die Jünger endlich wieder heimkehren, herrscht in ihren Familien große Freude. Dass Jesus wirklich tot war und auferstanden ist, das können die anderen kaum glauben. Und sie wollen alles wissen, was die Jünger mit Jesus erlebt haben. Dann geht es wieder an die Arbeit. Da merken sie: Verlernt haben wir unser Handwerk noch nicht. Das ist es, was wir können: Fische fangen und Häuser bauen – das ist unsere Arbeit.

 

Eine Verabredung mit Jesus

Die die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Und dann ist endlich der Tag da: der erste Tag der Woche, der Tag, an dem Jesus auferstanden ist. Vor Der Stadt treffen sich die Jünger. Miteinander gehen sie auf den Berg, auf dem Jesus sie damals zu seinen Jüngern gemacht hat. Vor ein paar Jahren hat er gesagt: „Folgt mir nach!“

Dann hat er ihnen die Kraft gegeben, zu heilen. Und das konnten sie tatsächlich: Stumme konnten wieder reden, Verkrüppelte wurden gesund, Gelähmte konnten gehen, Blinde wieder sehen. Und wie sich diese Leute gefreut haben. Jetzt wissen sie: Gott mag uns; er will uns nicht bestrafen mit dieser Krankheit. Gott will uns heil machen, ganz und gar.

 

Eine neue Aufgabe für die Jünger

Plötzlich wird es still. „Jesus ist da!“, flüstert einer. Ja, er ist es tatsächlich. Jesus schaut sie alle an und sagt zu ihnen: „Ich sage euch, was ihr für mich tun sollt: Geht zu allen Menschen auf der ganzen Welt. Tauft sie und erzählt ihnen von mir und von Gott. Und denkt immer daran: Ich bin immer bei euch. Ich lasse euch nicht allein.“

„Zu allen Menschen auf der ganzen Welt sollen wir gehen?“ Die Jünger haben keine Ahnung, wie sie das fertigbringen sollen. „Wie sollen die anderen uns verstehen?“, fragt sich Thomas. „Denkt dran: Ich bleibe bei euch!“, sagt Jesus noch einmal. Dann ist er plötzlich verschwunden.

 

Geht hin und sagt…!

Ein paar Wochen lang bleiben die Jünger zu Hause an ihrem See Genezareth. Dann ziehen sie wieder nach Jerusalem. Dort ist ein Fest, zudem viele Leute aus der ganzen Welt kommen. Die Jünger wissen nicht, wie diese Leute sie verstehen sollen. Aber sie wollen es wenigstens versuchen, auch diesen Leuten von Jesus zu erzählen. Ja – das wollen sie. „Ich bin bei euch!“, hat Jesus gesagt. Darum haben sie jetzt keine Angst mehr. Sie sind nun sehr gespannt, was in Jerusalem geschehen wird.

 

von: Harald Carl in: Evangelische Kinderkirche 2/2009

 

 

Wir haben folgenden kreativen Vorschlag:

Kennt Ihr das Gefühl, wenn Ihr jemandem etwas erklären möchtet und die andere Person es einfach nicht versteht? So mag es den Jüngern vielleicht gegangen sein und das ist ganz schön frustrierend. Um sich an dieses Gefühl zu erinnern, könnt Ihr mit Eurer Familie Pantomime oder auch das Spiel „Montagsmaler“ spielen.

Zum „Montagsmaler“ folgt hier eine kurze Erklärung: Ihr findet hier eine Auflistung mit Begriffen. Am besten schreibt Ihr diese auf viele kleine Zettel, faltet diese und schmeißt sie in eine Schüssel. Nun braucht Ihr noch ein paar Blätter und ein paar Stifte. Sitzt Ihr nun alle zusammen, zieht die erste Person einen Zettel aus der Schüssel und liest diesen, ohne ihn den anderen zu zeigen. Nun muss der Begriff gemalt werden und die restliche Gruppe hat die Aufgabe den Begriff zu erraten. Die malende Person darf nichts außer „ja“ und „nein“ sagen.

 

 

Begriffsvorschläge: Sonnenblume, Pferdestall, Wasserhahn, Bücherwurm, Schnecke, Zaun, Ohrring, Rakete, Kartenspiel, Rapunzel, Handschuh, Bommelmütze, Schneemann, Höhle, Computer, Fahrrad, Elefant, Ameisenhaufen, Eiszapfen, Schreibtisch, Nase, Schaf, Zwerg, Riese, Hochhaus, … 

02. April 2021 (Karfreitag)

Jesus Auftrag ist erfüllt (Joh 19,17-30)

Jesus ist der Freund der Menschen

Gott ist unser Freund. Das wollte Jesus uns zeigen. Dafür ist er gekommen, dafür hat er gelebt und dafür ist er auch gestorben. Einmal hat er gesagt: Je mehr einer für seine Freunde tut, desto größer und fester ist auch seine Freundschaft. Und Jesus will so sehr der Freund der Menschen sein, dass er das allergrößte und allerendgültigste tut, dass ein Mensch für andere tun kann: Er gibt sein Leben her, damit wir keine Angst mehr vor Gott und vor der Welt haben müssen. Ich glaube nicht, dass ihm das leicht gefallen ist. Aber er hat es getan, weil er uns so sehr mag. Wenn ihr daran denkt, dann hat die Geschichte vom Tod Jesu auch etwas Schönes, obwohl sie schlimm und traurig ist.

Am Kreuz kümmert sich Jesus noch um seine Mutter

Jesus muss sein Kreuz selbst auf den Berg hinauftragen, auf dem er getötet werden soll. Alle sehen, dass er verurteilt ist, und viele wissen nichts Besseres, als ihn zu verspotten. Manche stellen ihm sogar ein Bein, schlagen ihnen oder spucken ihn an. Als sie endlich oben sind, nageln ihn die Soldaten an das Kreuz. Das muss unendlich wehgetan haben.

Jesus wirkt gefasst. Natürlich tut es ihm weh, aber Gott gibt ihm die Kraft, alles auszuhalten. Die Soldaten misshandeln ihn, aber sie können ihn nicht wirklich fertig machen, denn er weiß, dass Gott bei ihm ist. Deshalb kümmert er sich noch am Kreuz um seine Mutter. Er sorgt dafür, dass einer seiner Jünger sie zu sich nimmt, denn ohne Familie konnte Maria nicht überleben. Das zeigt, dass Jesus sich um die kümmert, die ihm nahe sind. Und heute sind natürlich wieder die Menschen, die ihm nahe stehen.

Jesus darf sterben

Es ist Nachmittag. Die Sonne brennt vom Himmel und Jesus ist schon sehr Schwach. In der Mittagshitze hat er großen Durst, aber er bekommt nichts zu trinken. Er legt den Kopf zur Seite. Er kann nicht mehr. Dann sagt er: „Es ist vollbracht.“ Das heißt: Es ist jetzt alles getan. Alles was Gott ihm gesagt hat, ist jetzt erledigt. Jesus hat den Menschen von Gott erzählt, er hat seinen Freunden geholfen und ist für sie gestorben. Es ist vollbracht.

 

von: Frank Zeeb in: Evangelische Kinderkirche 1/2007

 

Wir haben folgenden Bastelvorschlag:

Ihr braucht dafür ein weißes Blatt, einen schwarzen Filzstift und bunte Wachsmalstifte oder Buntstifte. Malt mit dem schwarzen Filzstift wilde Linien auf das weiße Blatt – so wie es Euch gerade einfällt. Wenn Ihr damit fertig seid, schaut Euch Euer Blatt an: Findet Ihr eine Figur, die Jesus sein könnte? Und vielleicht auch eine Figur, die einen Engel darstellen kann? Möglicherweise entdeckt Ihr ja noch mehr Figuren? Ihr könnt sie nun mit den bunten Stiften anmalen.

28. März 2021 (Palmsonntag)

Ein falsches Spiel - Verhör und Verurteilung
(Joh 18,28-40 und 19,6-16)

Manche Menschen denken nur an sich

Mit manchen Menschen kann man nicht auskommen. Sie achten ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil. Und wenn sie glauben, dass etwas gut und richtig ist, dann ist es ihnen egal, was sie anrichten. Sie sagen dann zum Beispiel: „Wo man hobelt, fallen Späne.“ Oder: „Der Zweck heiligt die Mittel.“ Damit meinen sie: Die anderen sind ihnen egal, Hauptsache, es geschieht, was sie wollen.

Jesus soll zum Schweigen gebracht werden

So ist es auch Jesus ergangen. Die Soldaten nehmen ihn gefangen. Ihre Vorgesetzten haben es ihnen befohlen. Und diese Vorgesetzten können nicht ertragen, was Jesus sagt. Jesus sagt, dass Gott der Freund von allen Menschen sein will. Wenn das stimmt, dass alle Menschen zu Gott kommen dürfen, dann sind aber manche nichts Besonderes mehr. Und das können die Anführer nicht aushalten. Deshalb wollen sie Jesus zum Schweigen bringen. Sie haben vor, ihn umzubringen. Aber das muss natürlich so geschehen, dass sie nicht als die Bösen und die Mörder dastehen.

Die hinterlistige Idee

Deshalb verfallen sie auf eine besonders hinterlistige Idee. Sie gehen zum römischen Statthalter, zu Pontius Pilatus. Pilatus hat ein Problem: Niemand mag ihn, weil die Römer das Land unterdrücken. Immer wieder kommt es zu Aufständen. Die Menschen wehren sich gegen die Römer und Pilatus muss für Ordnung sorgen. Das machen sich die Feinde Jesu zunutze. Sie sagen zu Pilatus: „Jesus will einen Aufstand anzetteln. Er hat gesagt, er sei ein König. Und wer ein König ist, der will doch sicher nicht den Kaiser in Rom anerkennen. Du musst etwas unternehmen.“ Das ist gelogen, klar. Aber die Männer sind überzeugt, dass diese Lüge erlaubt ist, weil sie angeblich einer guten Sache dient – auch wenn es auf Kosten Jesu geht.

Jesus steht vor Pilatus

Pilatus ist genervt. Eigentlich will er mit der ganzen Sache nichts zu tun haben. Aber er muss diesen Jesus wenigstens verhören, sonst ist er Schuld, wenn es wirklich einen Aufstand gibt. Also lässt er sich Jesus vorführen. Er fragt ihn ganz knapp: „Diese Männer behaupten, du planst einen Aufstand, weil du dich für einen König hältst stimmt das?“ Jesus antwortet: „Ich habe oft von Königen und von einem Reich gesprochen, das stimmt. Aber ich meine damit kein Königreich wie eines, das du kennst. Das Reich, das ich meine, gibt es nicht auf der Welt. Es ist das Königreich, in dem Gott ganz alleine regiert.“ Pilatus ist überrascht. Also ist das eine falsche Anklage. Die Männer schwärzen Jesus an, um ihn loszuwerden – und er soll sich die Hände schmutzig machen.

Pilatus fragt nach

Pilatus frag zur Sicherheit noch einmal nach: „Also bist du nicht wirklich ein König.“ Jesus antwortet: „Doch, ich bin ein König, weil Gott die Welt regiert. Und weil Gott mich gesandt hat, damit ich die Wahrheit sage, deswegen bin ich ein König. Der König der Wahrheit.“ Pilatus zuckt die Schultern. „Was ist schon die Wahrheit“, antwortet er. Ein bisschen seltsam scheint ihm das alles, aber strafbar ist es wohl nicht. Er ist überzeugt, dass dieser Jesus kein Aufrührer ist. Deshalb sagt er den Männern: „Ich finde keinen Grund, diesen Jesus zu verurteilen. Lasst ihn frei!“

Nicht Barabbas, sonder Jesus soll gekreuzigt werden

Die Männer sind wütend: „ Wenn du schon nicht deine Pflicht tun willst und es dir egal ist, dass die Aufrührer frei herumlaufen, dann gib uns lieber den Barbaras frei, diesen Räuber und Mörder.“ Und sie schreien alle: „Barabbas. Ba-rab-bas!“ Pilatus versucht es noch einmal im Guten: „Aber ich kann doch keinen Unschuldigen verurteilen, das wäre doch ungerecht.“ Aber alle schreien nur noch lauter: „Ba-rab-bas! Ba-rab-bas! Kreuzige Jesus! Kreu-zi-gen!“ Und einer flüstert ihm ins Ohr. „Wenn du Jesus freilässt, dann melden wir dich dem Kaiser. Dann sagen wir, dass du selbst die Aufstände anzettelst, weil du selber König sein willst.“ Pilatus zuckt wieder mit den Schultern. Dann soll es eben so sein. Er gibt den Befehl Jesus zu töten.

 

von: Frank Zeeb in: Evangelische Kinderkirche 1/2007

 

Wir haben uns auf die Suche nach einer Bastelidee gemacht. Unter diesem Link findet Ihr eine Idee mit Anleitung und Bastelvorlage: 
www.familien234.de/307/das-fest/karfreitag/basteln/streichholzschachtel-leporello/

21. März 2021

Brot und Wein - und Verräter feiern mit
(Mt 26,17-30)

Ein Fest wird vorbereitet

Wenn Jesus mit seinen Jüngern zusammen gegessen hat, war das immer schön. Sie waren hungrig von den weiten Wegen. Sie waren froh, sich ausruhen zu können. Beim Essen gab es die besten Gespräche. Und oft waren sie sehr fröhlich zusammen. Besonders schön war es, wenn Jesus mit seinen Jüngern ein Fest feiern wollte.

 

Deshalb waren auch alle Jünger gespannt, wie sie dieses Jahr wohl das Passafest feiern würden. Das Passafest war ja das höchste und wichtigste Fest im ganzen Jahr. Ein paar Jünger nahmen Jesus beiseite und fragten ihn: „Wo wollen wir dieses Jahr Passa feiern?“ Jesus antwortete: „Geht hinein in die Stadt zu einem bestimmten Mann. Sagt ihm: ‚Jesus, der Meister, lässt dir sagen: Die Zeit ist gekommen. Ich will in deinem Haus das Passafest feiern mit meinen Jüngern.‘“ Die Jünger führten den Auftrag von Jesus gerne aus und bereiteten alles vor für das Passafest.

Das Fest beginnt

Alle Jünger sind gespannt und freudig. Heute feiern sie das Passafest. Das Fest erinnert an eine wunderbare Geschichte: vor langer Zeit waren die Israeliten Sklaven in Ägypten. Sie wurden hart unterdrückt. Sie schrien um Hilfe. Gott hat ihr Schreien gehört und sie gerettet. Sie wurden aus der Sklaverei befreit. Daran erinnert das Fest. Die Jünger sitzen alle um den Tisch. Er ist festlich gedeckt. Die Speisen erinnern an den Auszug aus Ägypten. Aber etwas ist an diesem Tag anders als bei den Passafesten, die sie früher gefeiert haben. Jesus ist mit ihnen nach Jerusalem gegangen. Es gibt in Jerusalem so viele Menschen, die etwas gegen Jesus haben. Jesus ist so ernst und so still. Eine große Entscheidung steht bevor. Das spüren die Jünger.

Einer von euch wird mich verraten

Jesus beginnt das Fest mit ganz ernsten Worten. Er sagt: „Einer von euch wird mich verraten.“ Alle werden traurig. Jesus verraten, das ist doch das Letzte, das sie tun wollen. Aber alle wissen, wie leicht man schwach werden kann und seinen besten Freund im Stich lässt.

 

„Bin ich es, der dich verrät?“, fragt einer – und ein anderer: „Oder bin ich’s?“ Alle fragen so. Niemand ist sich sicher. Da sagt Jesus: „Der, der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. Ich werde sterben müssen. Der Verräter ist nicht schuld an meinem Tod. Doch er wird mit seinem Versagen nicht leben können.“ Und dann nimmt er die Hand von Judas und führt sie zur Schüssel. Und Judas fragt: „Bin ich es, Herr?“ „Ja“, sagt Jesus, „du bist es!“

 

Die anderen Jünger erleben das mit. Viele Gedanken gehen ihnen durch den Kopf. Jesus muss sterben. Muss das wirklich sein? Was wird aus uns? Und einer verrät ihn, einer von uns! Kann das sein? Sollen wir ihn wegschicken? Was sitzt der Verräter noch bei uns am Tisch? Viele Gedanken gehen den Jüngern durch den Kopf.

„Nehmt und esst, nehmt und trinkt!“

Da nimmt Jesus das Brot, spricht das Dankgebet, bricht es in Stücke, gibt jedem seiner Jünger zu Essen sagt: „ Nehmt das Brot und esst es. Das Brot bin ich. Ich werde gebrochen. Ich werde sterben. Ich werde euch stärken.“

 

Dann nimmt Jesus den Becher mit dem Wein. Er spricht das Dankgebet. Dann gibt er den Becher seinen Jüngern zum Trinken. „Trinkt alle daraus“, sagt er, „der Wein, das bin ich. Mein Blut wird vergossen. Für euch wird es geschehen, zur Vergebung der Sünden.“

 

Und etwas später sagt Jesus: „Ich werde mit euch in dieser Welt nicht mehr zusammensein. Ich werde mit euch erst wieder das Brot brechen und den Wein trinken, wenn wir alle bei Gott sind, bei Gott in meines Vaters Reich.“

 

von: Gottfried Mohr In: Evangelische Kinderkirche 2/2009

14. März 2021

Die Salbung in Bethanien (Mt 26, 6-13)

Das kleine Fläschchen Öl

Lange hielt die Frau das Fläschchen mit dem kostbaren Öl in der Hand. Als sie 14 Jahre alt gewesen war, hatte ihr Vater es ihr von einer Reise mitgebracht. „Für eine besondere Gelegenheit“ hatte er dazu gemeint und ihr zugezwinkert. Inzwischen war ihr Vater gestorben. Nur das Öl hatte sie immer noch aufbewahrt. Eigentlich wollte sie sich niemals davon trennen.

Simon, der Aussätzige

Aber seitdem sie diesen fremden Mann im Dorf gesehen hatte, der bei Simon zu Gast war, hatte sie eine merkwürdige Unruhe gepackt. Es war ihr, als sei dieses Öl zu etwas anderem bestimmt als ewig im Schrank zu stehen. „Für eine besondere Gelegenheit.“ Sie kannte ihn nicht, den Fremden, aber sie hatte von ihm schon gehört.

 

Ihr Bekannter Simon hatte im ganzen Ort von ihm erzählte, damals, als er plötzlich wiederaufgetaucht war. Denn eigentlich durfte Simon nie mehr zurückkommen: Er hatte eine sehr gefährliche, ansteckende Krankheit. Zusammen mit anderen hauste er im Tal der Schatten, wo sie von dem lebten, was andere Menschen ihnen zu Essen dorthin stellten. Mit seinen Kindern wollte niemand spielen. Simon, der Aussätzige, so nannte man ihn. Dann aber war er völlig gesund zurückgekommen und hatte ganz begeistert von diesem Fremden, Jesus aus Nazareth, erzählt. Der hatte ihn geheilt. Dein Glaube hat dir geholfen, hat er gesagt- so berichtete es Simon, und seine Augen schimmerten feucht.

Der fremde Mann

Entschlossen nahm die Frau das Fläschchen zur Hand und ging hinunter. Sie wusste jetzt, was zu tun war. Mit diesem Öl wollte sie ihre Dankbarkeit ausdrücken, einen Dank dafür, dass es einen gab, der sich um die Aussätzigen und Totgesagten kümmerte und ihnen einen Weg zurück ins Leben bahnte. Duftendes Öl als Zeichen für den Weg vom Tod ins Leben, dachte sie, als sie zu Simons Haus ging. Lebensdüfte gegen den Tod. Als die Frau zu Simon kam sah sie sich die Menschen an, die in der Runde saßen. Sie aßen, lachten, erzählten sich etwas. Aber Jesus war stiller als die anderen. Er sah bedrückt aus und sagte kaum etwas. Sein Blick wirkte traurig.

Jesus Berührung mit dem Öl

Die Frau trat an ihn heran, öffnete das Fläschchen mit Öl und goss es Jesus über den Kopf. Mit ihren Fingern verteilte sie das Öl. Jesus schaute sie verwundert an, aber sie merkte: es tat ihm gut, so berührt und umsorgt zu werden. Sie waren sich sehr nahe, und das war gut so.

 

Jetzt waren alle aufmerksam geworden. Sie schauten einander fragend an, zuckten mit den Schultern; einige waren sogar wütend und hoben die Finger. Was ist das für eine Verschwendung! schimpften sie los. Das gute, kostbare Öl! Man hätte das doch verkaufen können, dann wären viele Arme satt geworden! Jetzt ist alles hin. Die Frau erschrak und machte sich ganz klein. Aber Jesus nahm ihre Hände, die ihn gerade noch gesalbt hatten, und stellte sich vor sie. Seine Augen schauten sie freundlich an, voller Dankbarkeit und Wärme.

 

„Lasst sie in Ruhe!“ forderte er, „sie hat mir gutgetan. Arme werdet ihr immer um euch haben, aber mich nicht. Ich sag euch eins: Wann immer von diesen Tagen hier erzählt wird, wird man auch davon berichten, was sie mir Gutes getan hat.“

 

Die Frau ging wieder in ihr Haus zurück, mit dem leeren Fläschchen in der Hand. Sie war verwirrt. Was hatte das zu bedeuten? Dieser Satz: Mich habt ihr nicht immer um euch - er klang so bedrohlich! Aber es hatte ihm doch sichtbar gutgetan, diese Berührung mit dem Öl. Warum hatte sie ihm seine Angst und Sorge nicht nehmen können? Wusste dieser Jesus mehr als sie und die anderen? Und wieso würde man sich weitererzählen, dass sie ihn gesalbt hatte - hatte sie denn etwas Besonderes getan? Sie war doch keine Prophetin. War dieser Jesus etwa der Gesalbte, der Messias, der Christus? Kaum vorstellbar!

 

von: Barbara Falk

in: www.kindergottesdienst-ekir.de/wp-content/uploads/2018/06/bethanien.pdf

 

Heute wollen wir Euch einen Link mit auf den Weg geben. Dort findet Ihr einen Podcast mit biblischen Geschichte – extra für Kinder: https://www.kinderbibel-podcast.de/